weiblich . genial . erfüllt

weiblich genial erfüllt

Gratis ist nicht wertlos und schon gar nicht umsonst!

Nimmst du deine Kamera mit?“ – Ich wette diesen Satz hat jeder, vom Hobbyfotografen bis zum Profi, schon einmal gehört, meistens dann, wenn man von Freunden und Verwandten zu einer Feier eingeladen ist. Sei es Geburtstag, Taufe oder sonstige Zusammenkünfte. Jedem ist sofort klar welche Erwartungshaltung beim Fragenden dahintersteckt. In Worte verpackt würde es ungefähr so klingen: „Du bist doch Fotograf, du kannst doch zwischendurch ein paar schöne Fotos machen. Für dich ist das doch kein Aufwand.“ Und wer kennt es noch: Man sagt dann, des guten Willens wegen, Ja.

Also geht man im Endeffekt auf diese Feierlichkeit, mit der Kamera im Gebäck und dem Wissen alles zu verpassen, weil man ja mit dem Fotografieren mehr beschäftigt ist als mit der Kommunikation. Von den anderen Gästen bekommt man nur sehr wenig mit, und überhaupt ist Entspannung und sich auch mal zurücklehnen können an diesem Tag ein Fremdwort. Zudem darf man dann zu Hause noch ein paar Fotos aussortieren, kurz durch den Workflow schicken und eventuell noch in einer privaten Online-Galerie zur Verfügung stellen.

Wenn ich das nun genau betrachte, ist dies eine Leistung für die ich gut und gerne auch ein paar hundert Euro verlangen könnte. Natürlich legt man in den wenigsten Fällen seinen engsten Mitmenschen eine Rechnung vor, für die Feier auf der man ja eigentich eingeladen war und freundlicherweise ein paar Fotos machen durfte ;), dennoch sollte man ihnen die Wertigkeit dieser Leistung doch nahe bringen um es eben auch als solche anzuerkennen.

Denn kollektiv ist die Meinung doch eher so, dass ein Foto ja schnell gemacht ist und es nur bedeutet den Auslöser zu drücken.  Jeder Fotograf aber eben weiß, dass es dies eben nicht ist, auch wenns „nur“ private Bilder sind. Natürlich würde es auch anders gehen, aber ich als Fotograf versuche dennoch immer mein bestes zu geben, egal für was und für wen die Bilder sind.

Und dann kommt dann noch, dass auch davon ausgegangen wird, dass Bilder sowieso Allgemeingut sind. Es kann dann auch schon einmal vorkommen, dass Bilder einfach so aus einer Onlinegalerie auf einem Flyer wiederzufinden sind, ohne dass du davon je etwas mitbekommen hast und ohne dass jemand fragt ob das wohl in Ordnung wäre. Wahrscheinlich wurde es nicht mal mit Absicht gemacht und eher liegt es wohl daran, dass sich viele der Wertigkeit eines Fotos nicht bewusst sind.

Nur wie gelingt es etwas Bewusstsein zu schaffen, damit auch Freunde und Verwandte deine Leistung als Fotograf wertschätzen. Genau genommen sind wir Fotografen in dieser Beziehung doch selber schuld. Meist kommuniziert man die eigene Profession zu wenig, um einer gewissen Erwartungshaltung erst gar keinen Platz zu lassen. Beziehungsweise haben alle „nicht“ Fotografen“ keine Ahnung welche Abläufe es braucht von der RAW-Datei zum fertigen Bild in einer Onlinegalerie!

 

1. Sei dir bewusst, ob du die Aufgabe übernehmen willst oder nicht

Wenn man dich fragt ob du deine Kamera mitnimmst, kann es natürlich auch sein, dass ein Gefühl hoch kommt nicht fotografieren zu wollen, weil du vielleicht einfach mal gerne aktiv als Familienmitglied an der Feier teilnehmen willst. Wäge gut ab, was du lieber machst und sprich es auch offen aus. Wenn es deine Freunde und Bekannten sind, wird dir keiner böse sein, wenn du einmal NEIN sagst und die Verantwortung jemandem anderen übergibst. Jeder hat doch diesen einen „Onkel Karl“ der mit seiner neuer Spiegelreflexkamera alles KNIPST was ihm vor die Linse läuft.

 

2. Mache deinen Freunden und Bekannten klar, was es für DICH heißt diese Aufgabe zu übernehmen

Das kann für jeden etwas anderes sein. Für mich z.B. heißt es, dass ich die Zeit nicht geniessen kann weil ich ja doch als Fotograf auf der Feier bin. Und da ich ein Verantwortungsbewusster Fotograf bin, werde ich meinen Job (gut) machen.
Anzumerken ist dann auch noch die Zeit nach der Feier, wo ich noch die ein oder andere Stunde damit verbringe die Bilder zu optimieren.

 

3. Mache deinen Freunden und Bekannten klar, was es für SIE heißt wenn du das Fotografieren übernimmst

Natürlich zum einen qualitativ hochwertige Fotos und zum anderen ersparen sie sich den Fotografen der dann auch wirklich etwas kostet. Also wäre es hier dann auch angebracht zu erwähnen, dass du gerne eine Spende entgegen nimmst! 😉

 

4. Lege deine Bedingungen fest

Teile deinen Freunden und Bekannten ganz klar mit, was und wie lange du fotografierst, welches Ergebnis sie zu erwarten haben (wie viele Fotos, usw.) und wie bzw. wofür sie die Fotos verwenden können. Hier bietet sich natürlich an, zu erwähnen, dass es nach Absprache auch möglich ist, Fotos für kommerzielle Zwecke zu nutzen, wenn du z.B. als Fotograf erwähnt wirst.

 

Du darfst nun in Zukunft gerne drüber nachdenken bevor du unbewusst einen Freundschaftsdienst annimmst und du damit eigentlich gar nicht glücklich bist. Steh zu dir und deiner Profession, als Fotograf, und sei es dir Wert auch mal NEIN zu sagen oder stelle zumindest klar was es eigentlich bedeutet und wieviel dahinter steckt, wenn du gefragt wirst ob du denn nicht deine Kamera mitnehmen kannst!!

 

unterschrift-isa &unterschrift-andy

 

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Kontakt

Isabella Böhm
Tel.: +43 664 45 98 538

Ein Schritt noch...

…bis zu deinem ganz persönlichen Kennenlerngespräch.
Ich freue mich riesig darauf dich und deine  Geschichte kennenzulernen.  

Isabella Böhm